Es fing damit an, dass ich eine albanische Familie in Bad Endbach abholen und mit in den Gottesdienst in Gladenbach-Erdhausen nehmen durfte. An die deutsche Pünktlichkeit müssen sich viele Flüchtlinge erst gewöhnen, aber wir haben es fast pünktlich in den Gottesdienst geschafft. Der benötigte Dolmetscher wurde kurzerhand als solcher benannt. Ein sehr gut englisch sprechender Amerikaner erklärte sich spontan bereit, den wichtigen Dienst zu übernehmen und blühte regelrecht auf. Ich glaube, dass heute morgen jemand eine Begabung entdeckt hat, die vorher viel zu wenig beachtet wurde. Nein, von einer Frau, die mein Herz höher schlagen lässt, werde ich hier nicht berichten, auch wenn einige meiner Freunde das gerne lesen und mich in festen Händen sehen würden. Wir blieben bis lange nach dem in der Gemeinde wöchentlich üblichen Mittagessen. Die von mir mitgebrachte Familie hat ein paar neue Freunde gefunden und wird den einen oder anderen Samstag auch ohne mich in den Gottesdienst in Gladenbach-Erdhausen gehen bzw. abgeholt werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht auch da sein werde, aber wenn ich mir den Umweg über Bad Endbach sparen kann, werde ich das gerne tun.
Sachspenden-Sammelstelle Steffenberg
Die nächste Station war mein Lager voller Sachspenden, von einem nur wenige Minuten dauernden Zwischenstopp mal abgesehen. In der Sachspenden-Sammelstelle zu Gunsten der Flüchtlinge in Steffenberg und Umgebung gibt es für Flüchtlinge immer wieder etwas zu entdecken, womit die Wohnung (oder der Kleiderschrank) aufgewertet werden kann. Nach einiger Zeit im Lager durfte ich die Familie wieder zurück nach Bad Endbach bringen. Heute morgen stand die strahlende, schwarze Schönheit noch auf dem Balkon und lächelte mich freundlich an. Als ich jetzt wieder vor dem Haus anhielt, blieb der Balkon leer. Allerdings fand auch keine Unterhaltung mit dem Mieter statt, der sich auf dem Balkon unter ihr einen ersten Kaffee und eine Zigarette gönnte.
Jetzt bin ich wieder zuhause und genieße die Ruhe. In wenigen Minuten werde ich damit beginnen, die Luft in der Badewanne gegen heißes Wasser und viel Schaum zu tauschen. Begleiten wird mich eine Studienanleitung zum Thema “Missionare in der Bibel”. Wenn ich danach noch Lust habe, meiner Kreativität Luft zu lassen, werde ich einen Blogartikel über exklusive italienische Wasserkocher schreiben bzw. einen bestehenden Text für Suchmaschinen optimieren, zumindest versuchen.
In diesem Sinne.
Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen und besonders gesegneten Tag.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Schimanski
P.S. Mit Kindererziehung hat das heute allerdings nichts zu tun und ich denke lieber nicht daran, dass meine kleinen Freunde in 3-4 Wochen ein neues Zuhause haben könnten, rund 150 km weiter.